“Krieg der Sterne“ hat drei Teile.
Zumindest für mich. Und das ist die Originaltrilogie. Punkt.
Aber auch schon in den 80ern gab es Gerüchte um weitere Teile. Es hieß, es sind eigentlich neun Filme konzipiert, dann wieder, dass Han Solo der eigentliche Held wäre und die folgenden von ihm handeln und die vorhandenen die mittleren Filme wären. Man sieht, auch damals gab es ohne Internet genügend Gerüchte und Geschichten um die potentiellen Vor- und Nachfolger, spätestens aber, nachdem im Vorspann schon von “Episode VI“ die Rede war. Und natürlich wurde “Star Wars“ danach genüsslich ausgeschlachtet durch zahlreiche Merchandise-Artikel, aber auch Bücher, Comics und Computerspiele, die allesamt die Geschichte weiter spannen. Lucas ließ es sich ja auch dann nicht nehmen die “Episode I-III“-Filme selbst zu schreiben und zu drehen, sehr zum Leidwesen vieler Fans, die vor allem beim letzten Teil durch die Hölle mussten und ein unglaublich trashiges Kasperletheater vorgesetzt bekamen.
Zumindest für mich. Und das ist die Originaltrilogie. Punkt.
Aber auch schon in den 80ern gab es Gerüchte um weitere Teile. Es hieß, es sind eigentlich neun Filme konzipiert, dann wieder, dass Han Solo der eigentliche Held wäre und die folgenden von ihm handeln und die vorhandenen die mittleren Filme wären. Man sieht, auch damals gab es ohne Internet genügend Gerüchte und Geschichten um die potentiellen Vor- und Nachfolger, spätestens aber, nachdem im Vorspann schon von “Episode VI“ die Rede war. Und natürlich wurde “Star Wars“ danach genüsslich ausgeschlachtet durch zahlreiche Merchandise-Artikel, aber auch Bücher, Comics und Computerspiele, die allesamt die Geschichte weiter spannen. Lucas ließ es sich ja auch dann nicht nehmen die “Episode I-III“-Filme selbst zu schreiben und zu drehen, sehr zum Leidwesen vieler Fans, die vor allem beim letzten Teil durch die Hölle mussten und ein unglaublich trashiges Kasperletheater vorgesetzt bekamen.
Das war erfolgreich, aber umstritten, genauso wie die immerwährenden Veränderungen an den Originalfilmen, die in der “ Solo-shot-first“-Bewegung ihren Ausdruck fanden. Lucas kümmerte sich wenig um echte Schlüssgkeit, ihm war es in der Zwischenzeit wichtiger ehemalige Schauspieler in den alten Filmen zu ersetzen, Effekte aufzuhübschen, doofe Gags einzufügen oder alles zu vergrößern. Dass das zu Ungunsten der Logik ging, war anscheinend egal. So wird aus dem unbedeutenden Tatooine und dem Hinterhofraumhafen Mos Eisley nun der Dreh- und Angelpunkt des Universums. War das im ersten Teil (also offiziell vierten) noch das Versteck von Luke, der bewusst Abseits von allem aufwachsen sollte, so ist der Raumhafen in der neuen Edition ein großer Weltraumstützpunkt mit unglaublich vielen Gebäuden und Leuten – und zudem auch die Heimat von Anakin, Lukes Vater, der Darth Vader wird und vor dem man anscheinend seinen Sohn auf dessen Heimatplaneten verstecken möchte. Bitte den Satz nochmal lesen, denn so betrachtet ergibt das Ganze überhaupt keinen Sinn mehr.
Nunja, das sind eben Lucassche Kapriolen, die eben aber auch
zeigen, dass der Schöpfer der Saga schon selbst kräftig an der Demontage
mitgearbeitet hatte. Immerhin wollte er es aber bei den nunmehr sechs
(eigentlich ja drei) Filmen belassen. Aber mit dem Verkauf an Disney Ende 2012
hat sich das schlagartig geändert. Dieses Jahr wird der vierte Film erscheinen,
der aus diesem Deal herrührt. Innerhalb von nicht einmal sechs Jahren hat
Disney nun so viel Filme dazu veröffentlich wie Lucas in 22 Jahren (also von “Rückkehr“
bis “Episode III“). Und das Ende ist nicht in Sicht. Geschäftlich ist das kein
Wunder. Der Konzern hat angeblich vier Milliarden für die Lizenz bezahlt und
auch das muss man erst einmal einspielen. Dabei war das Vorgehen radikal. Alles
abseits der sechs Vorgängerfilme (eigentlich ja drei) wurde als unkanonisch und
zu “Legends“ erklärt, d.h. nicht der offiziellen Star Wars-Geschichte zugehörig.
Wer also Bücher, Serien, Spiele und Comics gekauft und gelesen hatte, der weiß
spätestens ab jetzt, dass das allesamt eben nicht echtes Star Wars war, sondern
nur eine alternative Erzählung, die aber die “richtige“ neue nicht berühren
muss. Deswegen gibt es auch nicht wenige, die sich darüber aufregen, dass
anstelle der schon eingeführten Charaktere im Star Wars Universum nun ganz neue
auftreten. Aber geschäftlich ist das eben ein guter Schachzug – man kann nicht nur
alles nochmal verkaufen, sondern muss sich auch nicht an Vorgegebenes halten.
Ein Film pro Jahr hat Disney als Maxim herausgegeben. Das
schließt Ableger, sogenannte Spin Offs mit ein. So sind bislang in schöner Regelmäßigkeit
die Produkte erschienen. 2015 startete “Episode VII“, 2016 das Ableger-Prequel “Rogue
One“, 2017 gab es “Episode VIII“ und dieses Jahr steht schon “Solo“ in den
Startlöchern, ebenfalls ein Spin-Off-Prequel, das sich mit der Vorgeschichte
von Han Solo beschäftigt. 2019 wird dann “Episode IX“ folgen und 2020 eventuell
“Obi-Wan Kenobi“. Dieser Overkill an Filmen hat meiner Meinung nach schon jetzt
die Marke beschädigt. Star Wars war früher ein Ereignis. Es war eben etwas
Besonderes (vor allem die drei richtigen Teile), dazu gehörte auch, dass es
eben nicht jedes Jahr einen neuen Film gibt. Jetzt gleicht es einer
Fließbandproduktion, bei dem vor allem so schnell wie möglich das Kapital wieder
reinfließen bzw. weiter fließen soll. Aber vergessen wird, dass sich damit auch
eine gewisse Müdigkeit bei den Zuschauern breitmachen wird. Zwar wird auch “Solo“
erfolgreich sein und viele ins Kino locken, doch schon bei “Rogue One“ sah man,
dass die Ableger aus vielen Gründen hinter den anderen Filmen liegen werden.
Die Frage ist einfach, wie lange wird man das so weiter führen können, ohne
dass auch der normale Kinogänger dessen überdrüssig wird. Schon jetzt bieten
die Filme ja selten neues, wiederholen sogar ungeniert die Geschichten aus den
Originalteilen (ja, genau, aus den dreien) oder spinnen um diese herum neue
Fäden.
ABBA hat nach ihrem Karriereende schon angeblich das Gebot
von einer Milliarde abgelehnt, sich wiederzuvereinen und mit der
Originalbesetzung (diesmal sind es vier) aufzutreten. Geschäftlich ist das
doof, aber ABBA war und ist eine Legende, die unbeschädigt ist und heute noch
davon profitiert. Star Wars geht nicht den gleichen Weg. Dafür sind die
Dollarzeichen doch zu gross. Natürlich darf auch jeder Spaß haben bei jedem
neuen Film, doch filmisch und handlungstechnisch war z.B. “Episode VII“ eine
Nullnummer, die einfach den originalen ersten Film kopiert und mit etwas
schlechteren Charakteren wieder aufbearbeitet. Wie schon zuvor mit Episode
I-III führt auch dieser Film die Story eher nicht weiter und passt nicht zu den
originalen Teilen, bei denen das Böse ja endgültig besiegt wurde, es hier aber
so stark wie nie zurück gekehrt ist. Star Wars verdient dafür aber ebenfalls so
viel wie nie zuvor, selbst wenn die Filme nur von der Nostalgie leben und eben
genau diesen Legendenbonus haben.
Eine Legende weiß, wann es Zeit ist abzutreten. Der Konzern Disney aber nicht.