Klimawandel – nö, gibt es nicht. Temperaturschwankungen gab es schon immer. Dass wir seit über 150 Jahren einfach mal alles in die Luft blasen, was nicht niet- und nagelfest ist, hat ja damit nichts zu tun. Dass die Ressourcen in kürzester Zeit einfach komplett verfeuert werden? Pustekuchen. Denn auch früher schwankte die Temperatur. Dass sich der Lebensstil geändert hat, allgemeiner Luxus allgegenwärtig ist, man sich in die Fresslucke immer genau das stecken kann, was man will, nicht verzichten muss und lebt wie Manfred im Schlaraffenland, gemessen zu früheren Zeiten? Grundrechte! Ja, genau, die die die Generation Heulsusen sich nie jemals hätte erkämpfen können, aber jetzt darauf rumreitet, als wären sie ein Gut, das sie auch nur im Ansatz verstehen würden und nicht ein banales Schlagwort dafür, eigene Ansichten durchzusetzen und vor allem den eigenen Egoismus und die pure Ausbeutung von allem voran zu treiben.
Sich ändern? Nö, warum denn. Mir geht es ja so gut. Ändern
würde ja vieles bedeuten, z.B. Verzicht. Aber wenn man etwas immer gehabt hat
ohne darüber nachdenken zu müssen, dann verzichtet man ungern darauf. Nachzudenken,
ob etwas richtig oder falsch ist, ist einfach fehl am Platz, schließlich müsste
man sich dann im schlimmsten Fall beschneiden. Dann schon lieber allen
anhängen, die das utopische Märchen verbreiten, dass man genau so weiter machen
kann, wie bisher und alles wird immer und ewig gut sein, werden und vor allem bleiben.
Nicht verzichten wollen spielt da eine Rolle, blanker Egoismus und anti-soziales
Denken ebenso. Lieber glaubt man dem honigschmierenden faulen Gelabber ebenso egoistischer
Dummschwätzer, die den eigenen Glauben an sich selbst und die
nach-mir-die-Sintflut-Einstellung festigen, als einmal weiter nachzudenken.
Faulheit, Trägheit, Egosimus. Das sind leider die Pfeiler, auf die man dann
sein Gerüst des Lebens erbaut. Okay, das mag etwas hart klingen, schließlich „meinen
es viele nicht so“, aber letztlich ist nicht die grundsätzliche Einstellung
entscheidend, sondern das Ergebnis bzw. die Auswirkungen dieser Einstellung.
Man müsste etwas machen, müsste verzichten, müsste eben mehr
so leben wie „früher“. Genau dieses „früher“, das so oft fälschlich missbraucht
wird, wenn erzählt wird, dass „früher“ die Menschen das ja auch so gemacht hätten
und das man dies „schon immer“ so macht. Na gut, kann man von den
Intelligenzbestien, die oben genannten propagandieren ein tieferes Wissen der Geschichte
erwarten? Kann man wirklich erwarten, dass diese abstrahieren, dass
gegenwärtiges nicht immer vergangenes war? Kann man wirklich erwarten, dass
Menschen abstrahieren, dass sie nicht immer im Honigfass gelebt haben? Dass
nicht immer Frieden herrschte und 30 Tage Fleisch im Monat die Regel waren?
Kann man wirklich erwarten, dass genau diese Leute, die erzählen, dass „früher“
das schon immer so war, wissen was früher war und sich wirklich Gedanken
darüber gemacht haben?
Nein, kann man nicht, denn sonst würden diese Leute ja nicht solchen Schwachfug
behaupten und ihre Kauleisten für mehr auseinander bringen, als sich ständig
darüber zu beschweren, dass sie nicht immer das bekommen, was sie wollen und
wie Kleinkinder herumjammern.
Ja, verzichten lernen muss man auch lernen. Und eigentlich
könnte das alle bereichern. Dazu müsste aber Verständnis dafür herrschen und
vor allem der eigene Egoismus etwas weichen. Vielleicht kostet dann Fleisch
eben mehr als heute. So wie früher, übrigens. Und vielleicht bedeutet das, dass
man weniger davon ißt. So wie früher eben. Und dass die Tiere dadurch besser
gehalten werden und letztlich nicht reines Wegwerfprodukt sind. So wie früher.
Ach nein, das ist ja das andere früher. Das böse früher. Also das echte, nicht
das aus Utopia oder Schlaraffia. Das ist nicht das Früher, das man so gerne
anführt, also das früher, dass sich einfach auf die letzten Jahre bezieht und
nicht auf echtes früher, also so wie es einstmals mal war in der „guten alten
Zeit“, die ja ganz anders war und in der die Verfechter dieser gar nicht leben
wollen würden, weil sie diese ja gar nicht meinen, sondern sich auf die in
ihren Hirngespinsten beziehen.
Tja, und weil jeder fromme Wunsch letztlich nicht das bringt, was man erhofft, sind es leider nicht Erkenntnis, Verständnis und Vernunft, die die Menschen in ihrer Masse zum Handeln bringen, sondern Gesetze, Verbote und Regeln.
Nichts anderes zeigt sich in der aktuellen Situation. Appelle an die o.g. Vernunft sind unnützer Wunschgedanke. Gibt es keine Regel, kein Verbot, dann ist es egal, was richtig wäre, so lange es erlaubt ist, ist es ja nicht verboten.
So sehr Einschränkungen auch Beschneidungen sind, manchmal ist die Masse eben nicht mit Schwarmintelligenz gesegnet, sondern mit Schwarmdummheit. Auch wenn viele Dinge richtig machen, sind es die Egoisten, die anti-sozialen, die Kurzzeitdenker, die alles-haben-Woller, die aus der Norm ausbrechen und Erfolge verhindern. Oder eben zeigen, dass man nur durch Verbote Dinge regeln kann und nicht durch Gebote.
Warum geht der Lockdown lange, warum werden Regeln immer
wieder gelockert und verschärft? Die Antwort findet sich im gerade
geschriebenen Text. Genau darum. Und auf diese Erkenntnis hätte ich lieben
gerne verzichtet.
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